Eine der momentan am schnellsten wachsenden Branchen ist die der Tablets. Seit dem Erfolg des iPads von Apple durfte man regelrechte Flut an Konkurrenzprodukten beobachten. Nun will auch Amazon ein Stück des Kuchens.
Noch in diesem Jahr soll ein eigenes Tablet auf den Markt kommen. Der schlichte Name: Amazon Kindle-Tablet. Wir fassen den aktuellen Stand der Dinge für Sie zusammen.
Bereits seit Anfang des Jahres brodelt die Gerüchteküche. Informationen über ein geheimes Amazon Projekt, ein eigenes Tablet, sickerten durch. Bis zu diesem Tag wurde es nicht offiziell vorgestellt. Und doch deutet alles auf ein baldiges Erscheinen hin, möglicherweise im November.
Zwischen Fakten und Vermutungen
Anfang September platzte die Bombe. Ein Redakteur des einflussreichen US-Blogs »TechChrunch« behauptete, ein Vorführungsexemplar des Amazon-Tablets getestet zu haben. Was zunächst wie ein weiteres Vermutungs-Kompendium aussah, entpuppte sich schon bald als glaubhafte Quelle. Ein Dementi seitens Amazon blieb aus, die Nachricht ging um die Welt.
Ein 7‑Zoll-Display soll die Oberfläche des Amazon Kindle-Tablets zieren — im Vergleich zu anderen Tablets wie dem iPad wäre das Kindle-Tablet also eher ein eher kleiner Vertreter des Genres. Allerdings soll Amazon bei Erfolg auch eine 10-Zoll-Variante für Anfang 2012 planen. Das eingangs erwähnte Display beherrscht Multitouch-Gesten. Leider können jeweils nur Aktionen mittels zwei Fingern erkannt werden, nicht mit allen zehn. Natürlich wird das Display entspiegelt — heißt sonnenresistent — sein. Die Qualität des Bildschirms wird sich aber noch beweisen müssen. Technisch wird man nicht auf das E‑Ink-Verfahren der anderen Kindles zurückgreifen, was eine Verwendung als E‑Book-Reader quasi ausschließt, aber die Wiedergabe von Farben ermöglicht.
Die inneren Werte
Enttäuschenderweise soll das Tablet nicht über einen Dual-Core-Prozessor verfügen. Da selbst neuere Handys mit einen solchen ausgestattet sind, eine unverständliche Entscheidung. Der interne Speicher wird mit 6 GB angegeben, soll aber per SD-Karte erweiterbar sein. Welche Anschlussvielfalt das Gerät mitbringen wird, ist noch unbekannt.
Sicher ist bis jetzt nur ein microUSB-Anschluss. Auf eine Kamera will Amazon dagegen verzichten. Eine der am meisten gestellten Fragen war die nach dem Betriebssystem. Amazon setzt hier bei voll und ganz auf Android. Allerdings in einer, vor allem äußerlich, sehr modifizierten Version. Das Layout soll an iTunes erinnern, aber einfach und intuitiv zu bedienen sein. W‑Lan ist natürlich mit an Bord. Schließlich stellt das Surfen bei Tablets einen primären Anwendungsbereich dar.
Kundenfang à la Amazon
Die vielleicht interessanteste Enthüllung betrifft den Preis. Rund 250 Dollar soll das Amazon Kindle-Tablet kosten. Ein echter Kampfpreis, wenn man bedenkt, dass ein aktuelles iPad mit mehr als dem Doppelten zu Buche schlägt. Nicht nur der Preis soll Kunden anlocken. Käufer sollen mit einer kostenlosen Prime-Mitgliedschaft bei Amazon belohnt werden.
Diese enthält einen schnelleren Versand und keine Versandkosten — egal wie klein die Bestellung ist. Man darf gespannt sein, ob Amazon sich noch weitere Gimmicks ausdenkt, um den Kauf seines Tablets anzukurbeln. Bilder liegen bis zu diesem Tag noch keine vor — das Design bleibt also vorerst noch im Dunkeln.
Verwirrung programmiert
Die Namensgebung ist einerseits ein taktischer Geniestreich, andererseits aber auch problematisch. Mit dem Kindle besitzt Amazon bereits eine etablierte Marke, die zudem einen exzellenten Ruf genießt. Der Bekanntheitsgrad der Marke Kindle wird also weiter wachsen.
Trotzdem muss das Unternehmen aufpassen. Es gilt, ein Namens-Chaos zu vermeiden. Wer weiß zukünftig, was gemeint ist, wenn man von einem Amazon Kindle spricht? Vielen wird auch der Unterschied zwischen Tablet und E‑Book-Reader völlig unklar sein. Hier ist es an Amazon, Aufklärungsarbeit zu leisten. Trotzdem dürfte sich eine gewisse Verwirrung nicht vermeiden lassen.
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