Amazon hat im abgelaufenen dritten Quartal 2011 weit weniger Gewinn erwirtschaftet als erwartet. Offenbar werden die neuen Kindle-Lesegeräte massiv subventioniert.
Statt annähernd 250 Millionen Dollar US-Dollar Gewinn wie im Vorjahreszeitraum meldete der Internet-Buchhändler nur noch 63 Millionen Gewinn. Für das laufende vierte Quartal stellte Amazon sogar einen Verlust in Aussicht, der bei bis zu 200 Millionen Dollar liegen könne.
Bei einer Telefonkonferenz sagte Amazon-Finanzchef Tom Szkutak, der gesunkene Gewinn sei auf den Ausbau von Logistikzentren, Investitionen in den Kindle und das digitale Geschäft zurückzuführen. Insider hatten bereits vorher vermutet, dass der Kindle 4, der zum Kampfpreis von 99 Euro angeboten wird, sowie das kommende Tablet Kindle Fire teilweise unter den Produktionskosten angeboten werden.
Der Aktienkurs sackte in der Folge drastisch ab, weil Analysten zwar grundsätzlich mit Belastungen durch die neuen Kindle-Produkte, aber nicht in dieser Höhe gerechnet hatten. In den Folgetagen erholte sich der Kurs jedoch schnell.
Amazon auf Wachstumskurs
Langfristig jedoch ist der Aufwärtstrend ungebrochen. Im Dreijahres-Chart sieht der Amazon-Kurs entsprechend positiv aus.
Auch die weiteren Geschäftszahlen entpuppen sich bei näherer Betrachtung als grundsätzlich positiv. So stieg der Umsatz im Vergleich zum dritten Quartal des Vorjahres um mehr als 40 Prozent (10,9 statt 7,6 Milliarden US-Dollar) — nur wurde eben deutlich weniger pro umgesetztem Dollar verdient.
Die Vorbestellungen für das Kindle-Fire-Tablet hätten die Erwartungen deutlich übertroffen, sagte Amazon-Chef Jeff Bezos. Amazon müsse daher »die Kapazitäten aufstocken« und »Millionen« zusätzlicher Geräte bauen.
Das Kindle-Fire-Tablet kommt am 15. November offiziell in den Handel, leider zunächst aber nur in den USA.
Quellen: Heise, Golem, Onvista
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