Kindle-Tipps setzt sich in einer zweiteiligen Kolumne mit dem Thema E‑Books auseinander. Nach einem kritischen Gastbeitrag, wenden wir uns nun als Abschluss den Vorteilen von E‑Books zu.
Der Büchermarkt wie wir ihn kennen, befindet sich im Wandel. Das Zeitalter der Digitalisierung beansprucht nun auch den letzten, standhaften Vertreter der Medien. Die Wachstumsbranche E‑Books befindet sich auf dem Vormarsch. Erfolg ruft aber auch Kritiker hervor, die mit unterschiedlicher Methodik den neuen Trend zu deformieren versuchen. Doch der Nerv der Zeit lässt sich nicht aufhalten. Aus gutem Grund.
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Nostalgie, Nostalgie, dich vergess ich nie!
Das erste Argument, welches E‑Book-Gegner ins Schlachtfeld führen, ist beinahe immer eine Mischung aus Melancholie und Nostalgie. Das Lesegefühl eines digitalen Buches wird es nie mit dem eines „wahren“ Buches aufnehmen können, so das Argument. Für diese Früher-War-Alles-Besser-Fraktion muss ein Buch ein auf Papier gedrucktes Schriftstück sein. Neuheiten steht dieser Anti-Typus Mensch allerdings generell kritisch gegenüber: Eine Schallplatte ist der CD natürlich überlegen, jeder Schwarz-Weiß-Film ist von Natur aus besser als die bunten Pendants („The Artist“ ist der Beweis, oder?) und die gute, alte VHS-Kassette ist jederzeit einer Blu-Ray-Disc vorzuziehen.
Diese Generation wird man auch mit den besten Argumenten nicht überzeugen können. Festzuhalten bleibt trotzdem, dass das vermeintlich bessere Lesegefühl von „echten“ Büchern schlichtweg Gewöhnungssache ist. Alles andere ist die Verklärung eines Verbrauchsgegenstandes. Moderne eReader stellen eine Buchseite so kontrastreich dar, dass hier kein Punktsieg für die Kritiker davonzutragen ist.
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Eine Frage des Geldes
Gerne wird auch moniert, dass E‑Books in der Summe keine preislichen Vorteile bieten. Schließlich bedarf man für die Lektüre einen eReader und die Preise von aktuellen Bestsellern liegen oft gefährliche nahe an denen eines gedruckten Buches.
Doch diese Argumentation weist gravierende Lücken auf: Die Lagerung von Büchern braucht Platz. Platz, der nicht umsonst ist. Auch ein Bücherregal will erst gekauft werden. Zwar kosten manche E‑Books tatsächlich oft ähnlich viel wie die Verwandten aus Papier, doch sind die Möglichkeiten hier Geld zu sparen enorm. Zuerst gibt es eine Fülle von Gratis-Angeboten. Desweiteren startet beispielsweise Amazon immer wieder Aktionen, bei denen E‑Books entweder für lau, oder im Zuge des „Deal des Tages“ sehr billig angeboten werden. Außerdem ist davon auszugehen, dass in Zukunft der Preis aller E‑Books sinken wird. Hat man keine Buchhandlung direkt vor der Haustür, wird außerdem die Fahrt dorthin nicht umsonst sein. Alles in allem bieten E‑Books also sehr wohl preisliche Vorteile. Dass der Einzelhandel geschwächt wird, ist ein Trend des 21. Jahrhunderts und weniger dem digitalen Lesespaß anzukreiden.
Vorteile en masse
Der Platz-Faktor wurde bereits angesprochen. Tausende Bücher in einem Gerät (welche dank Cloud-Systemen nicht verloren gehen!) zu haben, ist schlichtweg praktisch. Die gesamte Bücherei immer und überall dabei haben zu können, ist es noch mehr.
Hat man Lust auf ein neues Buch, so hindern einen weder Feiertage, noch das Warten auf einen Online-Händler oder der Besuch eines Bücherladens daran, in wenigen Sekunden mit dem gewünschten Buch loszulegen. Blitzschnell findet man das gesuchte Buch (viel schneller als in unübersichtlichen und riesigen Läden), genauso schnell ist es bezahlt und noch schneller wird es heruntergeladen.
Das Lesen auf einem eReader kann außerdem entspannender sein. In der Regel sind sie leichter als „echte“ Bücher. Zusätzlich ist die Schriftgröße verstellbar, so dass das Buch für schwache Augen angepasst werden kann.
Ist man auf der Suche nach einer bestimmten Stelle in einem Buch, so kann diese mittels Suchfunktion einfach aufgespürt werden. Durch Lesezeichen und Co. können Zitate zudem schnell und einfach gespeichert werden. All diese Punkte laufen auf ein komfortableres Lesen auf eReadern hinaus.
Dass man auf eReadern noch weitere Funktionen hat (beispielsweise das Surfen), muss an dieser Stelle nicht erwähnt werden.
Mutter Natur sagt Danke
Eigentlich ist es paradox, aber E‑Books sind gut für die Umwelt. Die Papierherstellung ist auch mit modernster Technik alles andere als umweltfreundlich. Neben der wenig umweltschonenden Herstellung, sind es die Distributionswege ebenfalls nicht. Seien es Laster, die Buchläden beliefern oder die Post, die Kunden quer durch Deutschland mit einem bestellten Buch beliefern müssen. Bei einem eReader dagegen genügt ein Klick, und das Buch ist da. Die Vervielfältigung kostet weder Geld, noch ist sie schädlich für die Umwelt. Der niedrige Verbrauch an Strom (der auch mittels Solar-Hülle erzeugt werden kann!), rundet den umweltverträglichen Gesamteindruck ab.
E‑Books? Warum nicht!
Das negative Image von E‑Books ist demnach nicht gerechtfertigt. Viele Contra-Argumente erweisen sich als haltlos, viele Kritikpunkte als unsachgemäß. Einige der bestehenen Nachteile werden außerdem in naher Zukunft (die E‑Book-Branche steht ja gerade erst am Anfang) ausgemerzt werden.
Vielleicht ist die Ursache des Negativ-Bildes auch darin zu sehen, dass die Angst umgeht, ein liebgewonnenes Relikt des eigenen Lebens zu verlieren. Doch hier kann man Entwarnung geben: E‑Books werden gedruckte Bücher nicht ersetzen. Eine friedliche Co-Existenz wird das Resultat des neuen Trends sein. Warum also nur das Negative sehen, wenn durch E‑Books der Markt variantenreicher und größer wird? Schließlich hat der E‑Book-Hype auch zur Folge, dass wieder mehr gelesen wird. Und ein Stück des Kuchens abzugeben, nur um einen größeren Kuchen zu backen, hat noch niemanden verhungern lassen, oder?
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