
Kindle-Bücher ausleihen
Wer Bücher für den Kindle kauft und nicht behalten möchte, kann diese unmittelbar nach dem Kauf wieder zurückgeben. Alternativ lassen sich E-Books auch ausleihen. Wir haben getestet, wie hoch die Quote der Rückgaben ist und wie häufig Bücher ausgeliehen werden.
Da wir selbst einige eBooks für den Kindle herausgegeben haben (Übersicht hier), verfügen wir über »Real-Life«-Zahlen, die aus tatsächlichen Projekten resultieren und vom Kindle-Direct-Publishing-Desktop bereitgestellt werden.
Aufgrund der geringen absoluten Stückzahlen sind die Prozentwerte natürlich nicht repräsentativ, sie geben aber immerhin einen ersten Eindruck, wie häufig die Kindle-Leser ein Buch ausleihen oder zurückgeben.
Quote der Rückläufer
Bei den E-Buch-Käufen kann man sich wirklich schnell verklicken — man will lediglich eine Leseprobe haben und schon hat man aus Versehen das ganze Buch gekauft, was gerade bei teuren E-Books ärgerlich ist. Amazon hat wohl auch aus diesem Grund eine Rückgabefunktion eingebaut — ein gekauftes E-Book lässt sich also problemlos zurückgeben, der Kunde erhält dann den Kaufpreis gutgeschrieben. Solange man es nicht übertreibt, ist diese Sicherungsfunktion also recht brauchbar.
Doch wie häufig verklicken sich die Leute und wie oft werden die Bücher zurückgegeben? Aus den Zahlen unserer Bücher geht eine Rückgabequote von 4,6 Prozent hervor. Von insgesamt 65 verkauften Büchern wurden nur drei zurückgegeben. Die Spanne reicht dabei von 18 Prozent (ein offenbar nicht optimal gewählter Titel, den wir daher auch ändern werden) bis hin zu 0 Prozent (erfreulicherweise die Regel bei den meisten Büchern). Erfasst wurden dabei alle Verkäufe vom 1. bis zum 17. Februar.

Das Kindle-Direct-Publishing-Dashboard
Aus Autorensicht ist die Quote damit erfreulich gering. Angesichts der niedrigen Preise wiederum dürfte dieser Fall wohl auch eher ein Best-Case- denn ein Worst-Case-Szenario sein. Gerade bei Werken mit Preisen von 15 Euro und mehr, mag manch zusätzlicher Leser der Versuchung erliegen, sich das Geld zurückzuholen. Der Gebrauchtbuchhandel ist ja (noch) nicht möglich.
Kindle-Ausleihen
Die Zahl der geliehenen Exemplare ist dagegen deutlich höher. Zur Erinnerung: Um Kindle-Bücher ausleihen zu können, muss man Prime-Mitglied sein, was derzeit knapp 30 Euro im Jahr kostet. Jedes Prime-Mitglied darf jeweils ein Kindle-Ebook ausleihen, das nächste steht erst nach der virtuellen Rückgabe des ersten zum Leihen bereit. Daneben gibt es einige weitere Einschränkungen, so können zum Beispiel Studenten mit einem vergünstigen Abo keine E-Books ausleihen. Mehr im Artikel Kindle-Bücher leihen.
Doch wie oft leihen die Kindle-Nutzer E-Books aus? In unserem Falle gab es zusätzlich zu den Verkäufen 15 Ausleihen. In der Summe ergibt das einen Leihanteil von 18,8 Prozent. Die Spanne reicht von 35 Prozent (wieder der nicht optimale Titel) bis hin zu 0 Prozent. Naturgemäß wurden Nachschlagewerke selten bis gar nicht geliehen, während Ratgeber-Literatur relativ häufig als Leihexemplar angefordert wurde.

Mit einem Klick auf »Gratis ausleihen« können Prime-Abonennten hier Bücher leihen
Fazit: Kaufen, leihen oder zurückgeben?
Unsere kleine Auswertung offenbart, dass die meisten Bücher offenbar wirklich nur dann zurückgegeben werden, wenn sie irrtümlicherweise gekauft wurden. Aus Autorensicht ist das sehr positiv.
Das Leihen ist weiter verbreitet und wird häufiger praktiziert. Leseratten können damit viele Bücher in kurzer Zeit kennenlernen — viele andere machen bereits davon Gebrauch.