Amazon hat heute das lange geplante Verleihprogramm für Kindle-Bücher in den USA gestartet.
Damit können sich Kindle-Nutzer maximal ein E‑Buch aus einer Auswahl von knapp 5.000 Büchern virtuell »ausleihen« und auf ihrem eReader lesen. Dabei entstehen keine direkten Kosten. Voraussetzung ist allerdings eine Mitgliedschaft im Amazon-Premiumdienst Prime, der mit annähernd 80 Dollar im Jahr zu Buche schlägt.
Der Prime-Dienst spart vor allem Versandkosten, wenn man zu den Vielbestellern zählt und besonders viele (gedruckte) Bücher kauft. Künftig könnte Prime aber zu einem Abodienst heranwachsen, der dann auch Inhalte für das Amazon-Tablet Kindle Fire liefert.
Kindle-Bücher leihen
Bei dem Leihgeschäft gibt es einige weitere Restriktionen. So darf maximal ein Buch pro Monat ausgeliehen werden und nicht alle Verlage nehmen an dem Programm teil. Außerdem ist das Programm bisher nur auf die USA beschränkt.
Sind alle Voraussetzungen erfüllt, kann das Buch direkt aus dem Kindle heraus heruntergeladen werden. Dazu ruft man die »Kindle Owners‘ Lending Library« auf und wählt dort eines der aktuell rund 5.000 Bücher.
Etwaige Notizen und Anmerkungen in den geliehenen Büchern werden gespeichert und bei einem nachträglichen Kauf des Titels übertragen.
Die Leihfrist ist unbegrenzt, man kann also ein Kindle-Buch beliebig lange lesen. Ein neues Buch lässt sich aber erst dann ausleihen, wenn das zuletzt geliehene »zurückgegeben« wurde.
Im Gegensatz zum Verleihprogramm für Freunde (siehe unten) scheint es nicht möglich zu sein, geliehene Bücher mit der PC-Anwendung Kindle for PC herunterzuladen und zu lesen.
Kindle-Bücher an Freunde verleihen
Eine ähnliche Verleih-Funktion existiert bereits; damit können Kindle-Besitzer ihre gekauften Bücher an Freunde verleihen, allerdings maximal zwei Wochen lang und bislang ebenfalls nur in den USA.
Deutsche Autoren müssen beim Upload ihrer Werke eine entsprechende Klausel akzeptieren, sofern sie die 70-Prozent-Tantiemenoption gewählt haben. Damit stimmen sie zu, dass das Buch weiterverliehen werden kann (Details bei Amazon). Es ist daher davon auszugehen, dass ein ähnliches Programm auch hierzulande bald startet.
Wie die Verleih-Funktion dann aussehen könnte, lässt sich bereits am US-amerikanischen Amazonshop erahnen. Hier ist bei entsprechend freigeschalteten Büchern ein Schriftzug zu sehen, über den das Buch angefordert werden kann.
Voraussetzung ist natürlich, dass der Freund oder Bekannte das Buch auch tatsächlich gekauft hat.
Quellen: Golem, Amazon, Computerwoche
Update Oktober 2012: Nach jüngsten Informationen wird Amazon das Verleihprogramm auch in Deutschland starten. Ende Oktober soll es soweit sein.
Update November 2012: Unser Artikel zur deutschen Kindle Leihbücherei
Pingback/Trackback
Vier Wochen mit dem Kindle unterwegs
Pingback/Trackback
WG022: Die Bücherstunde des Grüßbären | Wikigeeks