
Singles vs. Bücher-Flatrate
Die Kindle »Singles«, also kurze Werke zu einem günstigen Preis, kommen bei der Leserschaft offenbar nicht so gut an wie vom Amazon erhofft.
Dies berichtet »Die Welt«, die einige aktuelle Werke untersucht hat.
Amazon hatte die sogenannten Singles vor etwa zwei Jahren auch in Deutschland eingeführt und sich damit neue Leserschichten erhofft. Mit den kurzen Texten, die etwa 20 bis 70 Seiten haben, sollten Menschen zum Lesen animiert werden. Die Texte erschienen ausschließlich als E-Book und waren für Leute gedacht, die nicht viel lesen und sonst überwiegend mobile Geräte nutzen — die sogenannten »Digital Natives« also.
Auch Lesen.net-Betreiber Johannes Haupt hält die Singles in einem Interview mit dem Deutschlandradio für ein zweischneidiges Schwert. Die Leser, die sich Amazon gewünscht hatte, habe es nicht gegeben.
Die Einzigen, die wirklich etwas von den Kindle Singles gehabt hätten, seien bereits bekannte Autoren. Auf Amazon seien viele kurze Werke von Iny Lorentz oder Stephen King zu finden, doch neue Autoren hätten kaum eine Chance, eine Community aufzubauen.
Alternative: Flatrates
Genauso wie die kleinen und neuen Autoren kämpfen, müssen das auch Verlage. Sie haben sich um die kurzen Texte bemüht, aber das Publikum dafür blieb aus, sodass die Serien wohl bald eingestellt werden.
Eine Alternative zu den Singles sind E-Book-Flatrates. Dabei zahlt der Leser einen festen Beitrag pro Monat und kann aus einer großen Bibliothek Bücher ausleihen. Diese werden zwar gut angenommen, aber die Erlöse sind für die Verlage bislang größtenteils zu niedrig.
Quellen: Die Welt, Deutschlandradio