Der Zeitungsmarkt entdeckt nach und nach den Kindle für sich.
Die Vorteile liegen auf der Hand: Keine Kosten für die Zustellung mehr, die noch dazu im Bruchteil einer Sekunde vonstattengeht, keine Zettelwirtschaft mehr auf dem Tisch und als netter Nebeneffekt noch Vorteile für die Umwelt.
Natürlich sind solche Dienste in der Regel nicht unentgeltlich. Trotzdem gibt es den ein oder anderen vergleichbaren Gratis-Service. Wir stellen Ihnen zwei Dienste vor, die Ihren Informationshunger völlig umsonst zu stillen vermögen.
Delivereads
Mit Delivereads kommen Sie ungefähr einmal pro Woche in den Genuss frischer Artikel. Es handelt sich dabei um als lesenswert erachtete Artikel verschiedener Online-Seiten. Also kein eigener Content, aber doch eine bunte Mischung, sozusagen Querbeet durch das Internet.
Die Artikel werden teilweise von Nutzern vorgeschlagen, teilweise aber auch in Eigenarbeit recherchiert. Um den Service nutzen zu können, muss man zuerst die E‑Mail-Adresse von Delivereads (dave@delivereads.com) auf der Amazon-Seite im Bereich Mein Kindle freigeben. Nun besucht man die Seite Delivereads, trägt seine Kindle-E-Mail-Adresse ein (bitte die Adresse mit der Endung free.kindle.com verwenden, da sonst Kosten entstehen können (gilt nur für die WiFi-Version des Kindles)), klickt den Subscribe-Button und hat es damit bereits geschafft.
Nun kann man sich entspannt zurücklehnen und auf den Newsletter von Delivereads warten, der ungefähr ein Mal die Woche den Weg ins eigene Postfach findet. Großer Wermutstropfen: Es werden leider ausschließlich Artikel in englischer Sprache bereitgestellt.
Instapaper
Für wen die englische Sprache eine nicht zu überspringende oder unzumutbare Hürde darstellt, der kann das Problem selber in die Hand nehmen. Die Lösung lautet Instapaper.com. Nach der Einrichtung kann man so per Tastendruck auf ein Bookmark den gewünschten Artikel automatisch an den Kindle senden lassen.
Das Programm übernimmt zudem das Formatieren des Artikels für Sie, so dass ungewünschte Inhalte, wie Werbung, herausgefiltert werden. Die Einrichtung verläuft ähnlich wie bei Delivereads. E‑Mail freigeben, eigene Adresse angeben und schon kann losgelegt werden. Lediglich ein Benutzerkonto muss man sich auf der Homepage erstellen, was aber natürlich kostenfrei getan werden kann. Der ganze Service ist natürlich nicht mit einer eigenen Zeitung zu vergleichen, bietet aber durchaus Vorteile für Leute, die sich gerne Inhalte »vormerken« um sie dann später in Ruhe auf dem Kindle zu lesen.
Zahlst du noch oder liest du schon?
Die Gratis-Zeitung, zumindest im eigentlichen Sinne, gibt es also nicht. Doch in Zeiten, in denen gerade größere Zeitungen mehr und mehr Web-Inhalte bieten die auch Qualität haben, muss man sich fragen, ob ein kostenloser Service wie hier präsentiert, nicht ausreicht.
Ein paar Klicks auf Themen, die für einen selber von Interesse sind und die in einer stillen Minute später ganz ungestört gelesen werden können, erfüllen eine ähnliche Funktion, wie ein teures Zeitungsabonnement, bei dem oft nicht einmal die Hälfte gelesen wird. Trotzdem gilt weiterhin: Wer automatisch eine eigenständige Zeitung auf den Kindle geliefert haben möchte, der muss dafür auch bezahlen.