Neben der neuen Tablet-Generation ging Amazons neuer E‑Book-Reader fast unter. Dabei stellt der Kindle Paperwhite eine nicht zu unterschätzende Weiterentwicklung des Kindle Touch dar. Doch was genau hat sich verbessert? Und was nicht?
Das Display des Kindle Paperwhite
62 Prozent — so viel mehr Bildpunkte oder Pixel weist das Display des Kindle Paperwhite gegenüber dem des Kindle 4 und Kindle Touch auf. Die damit einhergehende Kontrastverbesserung von 25 Prozent soll das Leseerlebnis weiter optimieren. Erste Videos lassen erahnen, dass der ohnehin schon gelobte Bildschirm des Kindle noch einmal besser geworden ist. Die Display-Technik wird von Amazon mit „Paperwhite Built-in light“ angegeben. Dabei handelt es sich wohl um eine Weiterentwicklung der eINK-Technik. Die Auflösung beträgt nun 1.024 x 768 Bildpunkte.
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Es werde Licht
Die integrierte Beleuchtung soll dafür sorgen, dass man bei allen Lichtverhältnissen gut lesen kann. Das funktioniert aber anders als bei herkömmlichen Computerbildschirmen.
Im Rahmen über dem Bildschirm wurden kleine LEDs eingebaut, die sich stufenlos einstellen lassen und laut Amazon atmosphärisch und nicht störend wirken. Trotz Beleuchtung ändert sich an der Akkulaufzeit nichts. Zwei Monate bleibt der angegebene Wert.
Auch an der Größe des Kindle ändert sich wenig. Immer noch ist der Bildschirm 6 Zoll groß, was zirka 15 Zentimetern entspricht. Der Kindle Paperwhite ist jedoch ein klein wenig schmaler und weniger lang und breit als der Kindle Touch, auch wenn es sich nur um ein, zwei Millimeter handelt. Knöpfe gibt es mit Ausnahme des An- und Aus-Knopfes an der Unterseite nun nicht mehr. Angaben zum Prozessor stehen noch aus.
Neue Features
eInk-Neulinge störte bisher vor allem die nicht flüssige Umblättergeschwindigkeit. Hier hat Amazon beim Kindle Paperwhite nun nachgebessert. Erste Tests sprechen von einem erheblich schnellerem Umblättern. Nun soll in einem Buch auch die normale Seitenzahl angegeben werden.
Außerdem errechnet der Kindle anhand der bisherigen Lesegeschwindigkeit, wie lange man noch brauchen wird, bis man ein Buch zu Ende gelesen haben wird. Auch wenn die Kindle-Software wohl im Kern dieselbe ist, scheint das Design ein Update erhalten zu haben. So sind beispielweise auf dem Homescreen nun auch Buchcover zu sehen.
Kindle Paperwhite: Die Schattenseiten
Vier Jahre soll die Entwicklung des Kindle Paperwhite gedauert haben. Diese Zeit wurde nicht genutzt, um die Audio-Funktion weiterzuentwickeln. Im Gegenteil: Man hat sich entschlossen, dass der Kindle Paperwhite keinen Ton wiedergeben muss. Das bedeutet das Ende von Hörbüchern, aber auch Text-to-Speech auf dem Kindle Paperwhite – und gleichzeitig eine Daseinsberichtigung für den Kindle Touch.
Geknausert wurde auch beim internen Speicher, der nun 2 Gigabyte statt wie beim Kindle Touch 4 GByte beträgt. Ob sich noch mehr verschlechtert hat, wird wohl erst ein Test zeigen. Vielleicht ist die Entscheidung gegen Audio auch ein Abgrenzungsversuch von Amazons Tablet Kindle Fire.
Was bleibt gleich?
Neue Surfunterstützung wird es mit dem Kindle Paperwhite nicht geben. Immer noch ist der Status des Webbrowsers „experimentell“. Wie zu erwarten war, kann auch der neue Kindle nicht ohne Hilfe mit dem ePub-Format umgehen. Auch das Gewicht bleibt nahezu unverändert, ebenso der spartanische Lieferumfang.
U.S. only
Wie bei Amazon schon häufiger gesehen, erscheint der Kindle Paperwhite vorerst nur in den USA. Schuld soll die Herstellung des neuen Displays sein, die als problematisch gilt. Derzeit gibt es keine Informationen, ob oder wann der Kindle Paperwhite nach Europa bzw. Deutschland kommt. Ein Erscheinungsdatum dieses Jahr kann aber als unwahrscheinlich gelten.
Fazit: Kindle Paperwhite
Stellt der neue Kindle E‑Reader einen Quantensprung dar? Das wohl nicht, aber sicherlich wurden an den richtigen Stellen Verbesserungen durchgeführt.
Wenn der Bildschirm hält was er verspricht, kann man ohne Zweifel vom besten E‑Reader-Display auf dem Markt sprechen. Ärgerlich ist aber, dass Amazon bereits funktionierende Features wieder ausbaut. Mindestens genauso ärgerlich ist, dass europäische Kunden vorerst wieder einmal ausgeschlossen bleiben. Hierzulande muss man sich mit einer minimal verbesserten Version des Kindle 4 zufrieden geben, bei der immerhin der Preis auf 79 Euro gesenkt wurde.
Kindle Paperwhite bei Amazon.com
Kindle eReader bei Amazon.de
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