Hat der E‑Book-Reader als Lesemaschine ausgedient? Zumindest legt das eine aktuelle Statista-Studie nahe. Demnach haben sich die Verkäufe von E‑Book-Readern seit 2012 halbiert. Dem Erfolg von E‑Books tut das allerdings keinen Abbruch – im Gegenteil. Wie passt das zusammen?
2012 war das erfolgreichste Jahr der E‑Book-Reader. Laut Statista haben sich in diesem Jahr 40 Millionen Geräte verkauft. Seitdem geht es bergab. Der vorläufige Tiefpunkt wird wohl 2015 erreicht. Mit etwa 20 Millionen verkauften E‑Book-Readern kommen die Hersteller auf nur knapp die Hälfte der verkauften Geräte aus dem Jahr 2012 – der schlechteste Wert seit 2010.
E‑Books florieren – E‑Book-Reader nicht
Diese Entwicklung überträgt sich allerdings nicht auf den E‑Book-Verkauf. Hier zeigt die Kurve steil nach oben, wie eine weitere Statista-Studie verrät. Dass die bereits im Umlauf befindlichen eReader für diesen Anstieg verantwortlich sind, ist unwahrscheinlich. Die Entwicklung ist wohl eher damit zu erklären, dass das Lesen vermehrt auf großen Handys, Tablets, Phablets und auf Notebooks stattfindet. Apps wie die Kindle-App erlauben das Konsumieren von E‑Books quasi überall und auf jedem Gerät. Und das auch noch umsonst.
Amazon macht mehr E‑Book-Umsatz
So ist es auch zu erklären, dass viele Kindle-Länder exzellente Zahlen vorweisen. So konnte Kindle India seine Verkäufe in diesem Jahr verdreifachen, wie goodreader berichtet. Auch die Verbreitung der Kindle-Marke in Offline-Stores sorgt für mehr Wachstum. Allein in Indien hat Amazon hier 700 Partner, die Kindle-Produkte in ihren lokalen Geschäften anbieten.
E‑Books ohne E‑Reader? Verfestigt sich der Trend, sterben E‑Reader langsam aber sicher aus. Viel wahrscheinlicher ist aber, dass E‑Book-Reader weiter ein kleines Segment der E‑Book-Freunde begeistern wird, die Vorteile sind gegenwärtig nicht wegzudiskutieren.