Wir haben in den vergangenen Wochen diverse Zeitschriften und Zeitungen für den Kindle getestet. Neben einer Übersicht soll sich dieser Artikel den Gemeinsamkeiten und Unterschieden aller Zeitungen und Zeitschriften widmen. Was erwartet den Leser garantiert, wenn er sich im Amazon-Shop eine Zeitschrift oder eine Zeitung für den Kindle kauft? Wo liegen die Probleme?
Die Kindle-Tipps-Testreihe zu den Kindle-Zeitschriften und ‑Zeitungen im Überblick
Zeitungen und Zeitschriften auf dem Kindle: Übersicht und Auswertung
Kindle-Zeitungen im Test — Teil 1: Die Zeit
Kindle-Zeitungen im Test — Teil 2: Die Süddeutsche Zeitung
Kindle-Zeitungen im Test — Teil 3: Die Frankfurter Allgemeine Zeitung
Kindle-Zeitungen im Test — Teil 4: Die Welt Kompakt
Kindle-Zeitschriften im Test — Teil 5: Der Focus
Auf einen Blick: Kindle-Abo-Fakten
- Jedes Kindle-Zeitschriften-Abo startet mit einer gratis Testphase (14 oder 30 Tage; muss gekündigt werden unter »Mein Kindle«)
- 19 Zeitungen und 16 Zeitschriften stehen im Sortiment
- Zum Lesen benötigt man einen Kindle eReader oder die Kindle-App für Android oder iOS; der Kindle Fire wird derzeit (noch) nicht unterstützt
- Kindle-Zeitungen und Zeitschriften stehen
jeweilszunächst nur auf einem Kindle-Gerät zur Verfügung (siehe Kommentare) - Im Abo kommt die Zeitung oder Zeitschrift am Erscheinungstag automatisch auf Ihren Kindle.
- Auch Einzelausgaben sind ohne Abo erwerbbar
Kindle-Zeitungen: Die Gemeinsamkeiten
Amazon hat das Format für Kindle-Zeitungen und Zeitschriften mittlerweile vereinheitlicht. Das macht es nicht nur für die Anbieter einfacher, ihr Produkt ins Kindle-Format zu transformieren. Auch der Leser profitiert. Die Bedienbarkeit ist bei allen Zeitungen vorbildlich. Das liegt auch an der speziellen Bedienungsleiste.
Zwei Symbole, die den Zeitungen und Zeitschriften eigen sind (hier rechts im Bild), lassen dem Benutzer nicht nur die Wahl zwischen einer Cover-Ansicht und einer Listenansicht des jeweiligen Zeitungsinhalts. Sie befördern den Leser auch von jeder Stelle wieder zurück zur Übersicht. Und das mit nur einem Klick. Dadurch, dass die Wahl zwischen zwei Ansichtsmöglichkeiten besteht, kann das Lesevergnügen nicht nur auf der Schriftgrößenebene den eigenen Wünschen angepasst werden.
Ebenfalls vereinheitlicht ist die Anzeige der Wörterzahl vor jedem Artikel, die dem Nutzer auf einen Blick mitteilt, wie lang der Artikel ist. Zusätzlich wird am unteren Bildschirmrand bereits der Titel des nächsten Artikels verraten, natürlich zusammen mit der Info, wie weit der jetzige Artikel bereits fortgeschritten ist.
In der Regel sind alle Artikel der Print-Ausgabe auch in der Amazon Kindle-Edition enthalten. Manchmal gibt es Unterschiede im Regionalteil.
Eine gemeinsame Schwäche sind die mitunter schwammigen Überschriften. Der Teaser ist oft nicht mit in der Inhaltsvergabe abgedruckt, so dass erst zum Artikel navigiert werden muss, um herauszufinden, wie das eigentliche Thema des Artikels heißt. Diese Trial-and-Error-Versuche werden auch durch das teilweise fehlende Bildmaterial gefördert. Bei keiner Zeitschrift wurde das vollständige Bildmaterial auf die Kindle-Edition übertragen.
Kindle-Zeitungen: Die Unterschiede
Vorneweg: Insgesamt waren wir mit den getesteten Medien zufrieden. Qualitative Unterschiede gibt es trotz des einheitlichen Designs dennoch.
Primär — und das ist ärgerlich — betrifft das die Sorgfalt, mit der die Artikel in die Kindle-Edition übertragen wurden. Hier gibt es große formale Unterschiede, die einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die Lesbarkeit haben. Eine ordentliche Formatierung vermissten wir so teilweise beim Focus.
Fotos sind, wie bereits angedeutet, ein Problemfall auf dem Kindle. Teilweise ist der Verzicht verständlich, da auf dem eINK-Display der eReader nur 16 Graustufen dargestellt werden können. Trotzdem ist der Wegfall wichtiger Statistiken nicht zu verzeihen. Am besten schlägt sich noch die FAZ. Die Konkurrenten schwanken zwischen befriedigend (Zeit, SZ) und manchmal mangelhaft (Focus).
Normalerweise sollte ein Kindle-Abo zu einem echten Abo gleichwertig sein. Im Falle der Welt Kompakt ist das leider nicht so. Das ansonsten gut umgesetzte Blatt verwehrt Kindle-Kunden den Abo-Zugriff auf die eigene Webseite.
Fazit: Auf gutem Weg, noch nicht ganz am Ziel
Die gute Nachricht zuerst: Die Kindle-Zeitung ist eine echte Alternative zu der gedruckten Zeitung. Sie lässt sich immer prima bedienen, ist preislich konkurrenzfähig und meist vollständig.
Trotzdem gibt es noch viel zu tun. Die Verlage müssen sorgfältiger werden, was die Umsetzung angeht. Mehr Bildmaterial wäre zudem wünschenswert.
Abschließend haben wir unsere Eindrücke in einer Tabelle festgehalten. Per Schulnoten wurden die getesteten Blätter in vier Kategorien bewertet. Zu beachten ist, dass es sich hierbei um eine subjektive Momentaufnahme handelt. Getestet wurden lediglich zwei bis drei Ausgaben. Ein Langzeittest steht noch aus.
Die Zeit | Die Welt Kompakt | Süddeutsche Zeitung | Frankfurter Allgemeine | Focus | |
---|---|---|---|---|---|
Layout/Übersichtlichkeit | 1–2 | 1–2 | 2–3 | 2 | 4 |
Vollständigkeit | 2 | 3 | 2 | 1–2 | 3 |
Bedienungskomfort | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 |
Preis-Leistung | 2 | 2 | 1–2 | 2 | 1–2 |
Endnote | 1–2 | 2 | 2 | 1–2 | 2–3 |
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