In unserer losen Folge von Buch-Rezensionen haben wir uns für diesen Artikel das Werk Das Leben, Zimmer 18 und du von Nancy Salchow einmal näher angesehen.
Das autobiografische Werk handelt von den Erfahrungen, welche die Protagonistin während der Erkrankung an einer Depression und der darauf folgenden stationären Therapie macht. Wichtiger Bestandteil der in der ersten Person erzählten Handlung ist die parallel stattfindende Liebesgeschichte. Der Roman erschien am 18. September 2013 als E‑Book im neobooks Self-Publishing-Verlag und ist 392 KB groß. Die Print-Ausgabe umfasst 180 Seiten.
Inhalt
Nancy ist Anfang 30, verheiratet, berufstätig und seelisch angeschlagen. Die angehende Schriftstellerin, die bereits erste Erfolge mit ihren Büchern ernten konnte, hat vor kurzem ihren Zwillingsbruder und ihre Mutter verloren – schlimme Verluste, die sie noch nicht verarbeiten konnte und als Ursache für ihre Panikattacken annimmt. Als Nancy eines Tages aus ihrer „lähmenden Traurigkeit“ keinen Ausweg mehr findet, lässt sie sich in die Psychiatrie einweisen. Es folgen die Diagnose »Depression« und ein längerer stationärer Aufenthalt, währenddessen Nancy mit Medikamenten, Depressionsrunden und Beschäftigungsmaßnahmen therapiert wird. Während dieser Zeit beginnt Nancy sich ihren vergangenen Schicksalsschlägen zu stellen und diese zu verarbeiten. Die Tagebücher ihrer Mutter helfen ihr dabei.
Bei ihrer ersten Depressionsrunde im Therapieraum begegnet Nancy dem Patienten Bastian, der ebenfalls an Depressionen leidet. Nancy fühlt sich sofort zu diesem Mann hingezogen und auch Bastian scheint ihre Zuneigung zu erwidern. Nach Bastians Entlassung aus der Klinik stellt Nancy den Kontakt zu ihm wieder her und ein reger Austausch in Form von Chats und E‑Mails folgt. Aus Freundschaft wird Liebe, die Nancy veranlasst, sich kritisch mit ihrer Ehe auseinanderzusetzen. Bei Bastian findet sie endlich das, was sie während ihrer 14-jährigen Ehe mit David immer vermisst hat: Das Gefühl tiefster Verbundenheit und so angenommen zu werden, wie sie wirklich ist. Als Leidensgenosse versteht Bastian sie auch ohne viele Worte. Eines Tages ist Nancy soweit. Sie verlässt ihren Mann und zieht zu Bastian – dem Mann, zu dem sie vom ersten Augenblick an eine unerklärliche Bindung verspürt hat.
Der Schreibstil
»Das Leben, Zimmer 18 und du« ist ein flüssig, sehr emotional und ungeschönt geschriebenes Werk, voll Gefühl und individueller Beobachtung. Die Sprache ist zwar einfach und ungeschönt, dennoch durchaus poetisch. Der Leser hat das Gefühl, einer guten Freundin gegenüber zu sitzen, die ihm das Herz ausschüttet. Der Roman behandelt das Tabuthema »Depression« in einer sehr authentischen Art und Weise. Jedes Wort, jeder Satz klingt einfach nur ehrlich. Ein Werk, das Emotionen weckt und den vielen, von Depressionen betroffenen Menschen Kraft gibt und Trost spendet. Viel Aktion, witzige Dialoge oder einen Spannungsbogen suchen Leser in diesem Roman vergeblich. Es ist ein autobiografisches Werk, das von einer Suche nach sich selbst und dem Sinn des Lebens handelt und davon erzählt, wie zwei Menschen auf außergewöhnliche Weise zueinander gefunden haben.
Die Autorin
Nancy Salchow, Jahrgang 1981, veröffentlichte 2011 ihren ersten Roman »Herzliche Restgrüße« über die Autorenplattform Neobooks/Droemer Knaur. Seitdem sind mehrere E‑Books von ihr im Self-Publishing erschienen. »Das Leben, Zimmer 18 und du« ist ihr neuestes Werk, das es auf Amazon auf Anhieb in die Top 100 E‑Books geschafft hat.